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Schwierige Themen ansprechen
Egal ob im Büro, im Verein oder unter Freunden. Es gibt immer wieder die Situation, dass man schwierige Themen ansprechen und über Meinungsverschiedenheiten reden muss. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du solche Gespräche diplomatisch führen kannst.
Lesezeit: 2 Minuten
Im Büro schwierige Themen ansprechen
Im Büro herrscht Krieg. Nicht in jedem Büro ist das so aber in jedem Büro gibt es Meinungsverschiedenheiten. Das ist auch nur logisch, schließlich wurden die Menschen dort nach fachlichen Gesichtspunkten zusammen gewürfelt. Wer mit wem kann und wer mit wem überhaupt nicht auskommt, ist da zweitrangig. Witze über die Firma und Gerüchte bestimmen die Gespräche auf dem Flur. Geredet wird deshalb nicht miteinander sondern übereinander.
In einem solchen trüben Arbeitsklima ist die Stimmung folglich nicht so toll. Denn auch wenn es nach außen hin locker und lustig aussieht, hinter der Fassade verbirgt sich bitterer Ernst. Die Kollegen gehen sich aus dem Weg und resignieren. Sie finden sich mit der Situation ab, weil es scheinbar nichts bringt und schon immer so war.
Schwierige Themen im Freundeskreis ansprechen
Im beruflichen Umfeld fällt es schwer, Themen anzusprechen, weil Hierarchien und die gebotene Höflichkeit eine Hürde darstellen. Im Freundeskreis fällt es schwer, einen Fehler anzusprechen, weil man die Person nicht verletzten möchte. Der gute Freund oder die gute Freundin soll sich nicht abwenden, deshalb werden Probleme häufig unter den Teppich gekehrt. Nicht so wichtig.
Gerade dieses Verhalten führt jedoch dazu, dass die Beule unter dem Teppich immer größer und der Unmut deshalb immer stärker zunimmt. Die Freundschaft bekommt Risse, der Kontakt leidet und im schlimmsten Fall versandet die Freundschaft für immer. „Wir haben uns auseinander gelebt“ kann deshalb auch mit „wir haben uns nicht getraut, offen zu reden“ übersetzt werden.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Erich Kästner muss es wissen. Der Frust im Team fängt bei uns selbst an. Das Gute daran ist, dass wir die Situation selbst in der Hand haben und deshalb erheblich zur Verbesserung beitragen können. Hierfür braucht es nicht mal ein Teambuilding Seminar, weil soziale Kommunikation und ein Funke Humor bereits ausreichen.
1. Mit Empathie und Charisma
Dein Kollege läuft an dir vorbei, schaut gelangweilt auf den Boden, trägt seine viel zu volle Kaffeetasse Richtung Schreibtisch und murmelt dabei etwas wie „Mong“. Deine beste Freundin ist schon wieder 20 Minuten zu spät. Es mögen Kleinigkeiten sein aber sie können einem trotzdem die Laune verderben. Versuche zuerst, dich in die Situation der Person zu versetzen.
Ist der Kollege abweisend, weil er gerade enorm unter Druck steht? Grüßt der Kollege nicht, weil er es nie gelernt hat und deshalb generell nicht grüßt? Ist deine Freundin zu spät, weil etwa ein Unfall passiert ist oder weil sie es generell mit der Zeit nicht so genau nimmt? Versetze dich in die Person und nutze dein Charisma.
2. Schwierige Themen ansprechen
Über Sonne und schönes Wetter kann jeder sprechen. Schwierige Themen offen ansprechen ist hingegen eine Herausforderung und deshalb für beide Seiten nicht ganz einfach. Überlege dir also wie du an die Sache ran gehst. Mit etwas Humor und einem Augenzwinkern wird es dir leichter fallen.
Zum stummen Kollegen kannst du etwa sagen „Oh, du grüßt auch nicht jeden, oder“? Mit diesem oder spielst du den Ball deinem Kollegen zu. Jetzt muss er nachdenken und in irgendeiner Form reagieren. Die Auforderung ist freundlich und direkt.
Der Freundin, die immer zu spät kommt, kannst du gratulieren: „Heute nur 12 Minuten zu spät. Warum warst du heute schneller?“ Auch hier spielt die Formulierung als Frage eine wichtige Rolle. Die Freundin wird nachdenken und ihr wird bewusst, dass das Verhalten andere stört. Es stört so sehr, dass Freunde sogar vermeintlich Statistik führen. Auch hier kommt die Frage freundlich auf den Punkt.
3. Dran bleiben
Schwierige Themen haben nur selten einfache Antworten. Es geht um Verhalten und wir Menschen sind äußerst träge, was unser Verhalten angeht. Wir sind eben Gewohnheitstiere. Es kann also sein, dass der Kollege weiterhin griesgrämig ist oder die Freundin nur lacht und wieder viel zu spät kommt.
In diesem Fall sprich das Thema ruhig nochmal an. „Ach, mir ist aufgefallen“ ist eine Formulierung die hier gut passt, weil es keine Verurteilung ist. Dir ist etwas aufgefallen und das teilst du mit. Mit deiner Beobachtung gibst du der anderen Person Wertschätzung. „Ach, mit ist aufgefallen, dass du heute schon wieder so traurig guckst“. „Ach, mir ist aufgefallen, dass ich ständig auf dich warten muss. Warum ist das so?“
Menschen ändern
Du kannst Menschen nicht ändern. Der einzige Mensch, den du ändern kannst, bist du. Indem du Themen ansprichst, kannst du jedoch Impulse setzen. Das ist wichtig, denn oftmals ist den Personen gar nicht bewusst, dass ein störendes Verhalten vorliegt.
Gerade wenn das Verhalten „schon immer“ so war, entsteht der Eindruck alles sei in Ordnung. Es gibt also aus Sicht des Anderen gar keine Veranlassung etwas zu verändern. Schwierige Themen ansprechen ist deshalb wichtig und kann die Freundschaft, Beziehung oder das kollegiale Zusammenarbeiten im Büro retten.
Die richtige Fragetechnik anwenden
Wie hier in den beiden Beispielen gezeigt, kommt es sehr stark darauf an, wie du fragst. Die richtige Fragetechnik ist insbesondere bei Krisengesprächen extrem wichtig. Generell bist du mit offenen Fragen gut beraten, weil dein Gegenüber dann eine Antwort geben kann. Formuliere dein Thema als „ich“ Botschaft. So gibst du der anderne Person das Signal, dass dir etwas aufgefallen ist. Als „ich-Botschaft“ ist es eine Anmerkung und kein Vorwurf und deshalb eine diplomatische Form der Kritik. Vermeide zudem diese 5 Formulierungen weil sie dich weniger selbstbewusst wirken lassen.
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