Streit an Weihnachten – für manche gehört es schon fast zur Tradition, dass an irgend einem Punkt des Abends die Stimmung kippt und der Streit beginnt. Doch warum ist das so? Warum knallt es gerade an Weihnachten so häufig? Wie lässt sich Streit an Weihnachten vermeiden?
Inhalt:
Ursachenforschung
Wir haben von Weihnachten oft eine sehr genaue Vorstellung. Das Bild, welches uns Medien von Weihnachten vermitteln ist die perfekte Familie, ein wunderbarer Abend mit tollen Geschenken und super Kindern, Liebe, Musik und magischer Atmosphäre. Doch so harmonisch ist der Alltag selten. Warum sollte es dann an Weihnachten so sein? Doch was für die einen ein entspannter Abend mit gutem Essen und interessanten Gesprächsthemen ist, bedeutet für die andere Stress und Druck. Stress vor allem deshalb, weil viele Vorbereitungen zu treffen sind. Und Druck, weil das Ideal in unseren Köpfen herum schwirrt. Der Abend soll perfekt werden, die Gäste zufrieden sein und all das erzeugt natürlich Druck.
Die große Show
Im Kessel brodelt es. Nach außen hin wird die Anspannung gekonnt überspielt. Die große Show macht Weihnachten so gefährlich, weil ein falscher Satz ausreichen kann damit die Lage eskaliert. Tatsächlich fühlt sich Weihnachten für viele von uns wie eine tickende Zeitbombe an – und irgendwann knallt es. Jahr für Jahr. Streit an Weihnachten ist die Folge.
Vor allem liegt dies daran, dass wir Weihnachten oft mit unerreichbar hohen Erwartungen zelebrieren. Es sind Erwartungen an unsere Familie und uns selbst. Eigentlich ist es klar, dass wir nur enttäuscht werden können. Der Druck und die überspielten Emotionen tun dann ihr Übriges.
#1 Streit an Weihnachten vermeiden: Besprecht am besten vor Weihnachten mit der Familie und Gästen über deren Erwartungen. Was ist ihnen am wichtigesten? Wie soll der Abend (nicht) ablaufen? Realistische Erwartungen helfen, den Druck zu reduzieren. Der Abend wird hierdurch entspannter und hilft, den Streit an Weihnachten vermeiden.
Vorfreude
Vorfreude ist die schönste Freude. Doch oft sind es nur wage und schwammige Vorstellungen. Dabei macht es durchaus Sinn, den Weihnachtsabend grob zu planen. Bei der Planung sollte es aber nicht nur um die Geschenkeverteilung und das Essen gehen. Viel wichtiger sind die eigenen Erwartungen an sich selbst, die Familienmitglieder und Gäste.
- Was ist uns allen an Weihnachten am wichtigsten? Wo liegt der Schwerpunkt?
- Ein gemeinsamer Abend darf auch gemeinsam organisiert werden: wer ist wofür verantwortlich?
- Tun wir Dinge, nur weil es die Tradition erfordert oder weil wir es wirklich wollen?
- Singen? Ja / Nein?
- Was schenken wir uns? Betragsobergrenze festlegen?
- Was hat letztes Jahr für Ärger gesorgt? Lässt sich der Punkt entfernen oder lindern?
Problem: Wir haben zum Beispiesl festgestellt, dass häufig das Essen zu Streit führt. Die Mutter kocht zwei Tage lang aber die Kinder genießen nicht, schätzen die Arbeit nicht. Kinder quengeln, wollen Geschenke. Eltern wollen Atmosphäre geniesen. Keine Wertschätzung der Kinder für das aufwendige Essen. Kommentare => Streit an Weihnachten
Ursache: Für die Kinder geht es um die Geschenke, während die Eltern einen Abend mit voller Weihnachtszauber wünschen.
Lösung: Eine Lösung könnte hier sein, an Weihnachten auf das große Dinner zu verzichten und statt dessen etwas einfaches zu kochen, was dennoch der ganzen Familie schmeckt.
Ein magischer Tag – wie jeder andere
Weihnachten ist ein Tag wie jeder andere. Wir sind die selben Menschen. Wir haben die selben Macken und die selben Probleme wie an jedem anderen Tag im Jahr. Auch das müssen wir uns bewusst machen. Zwar kann sich jeder Einzelne an Weihnachten bemühen, freundlich zu sein. Doch am Ende sind wir alle nur Menschen und Weihnachten ein Tag wie jeder andere. Wenn wir also lockerer an die Sache heran gehen, dann wird auch Weihnachten entspannter.
Magische Momente erzwingen
Tipp: Oft ist das Problem, dass sich alle einen Abend voller magischer Momente herbeisehnen. Es wird auf Harmonie und Lustig gemacht. Doch weder Harmonie noch Atmosphäre lassen sich erzwingen. Wenn wir also versuchen, den Abend extra sympathisch zu gestalten, ist die Chance hoch, dass das Schauspiel scheitert und im Streit endet.
Hinzu kommt: Weihnachten wird oft stilisiert aber dennoch sehr unterschiedlich warhgenommen. Für die einen Menschen ist ein ruhiger, entspannter Abend ein besonderer Moment. Für die anderen ist ein volles Haus mit Kindern, Bescherung und Leben das Besondere an Weihnachten. Und wieder andere genießen es, zusammen zu singen. Auch hier lässt sich Streit an Weihnachten vermeiden, wenn zuvor über die Erwartungen gesprochen wird.
Tipp: Kompromisse helfen: „wir singen 2 Lieder und dann packen wir die Geschenke aus“.
Geschenke
Häufig führen auch Geschenke zu Streit an Weihnachten. Das muss nicht sein. Denn auch bei Geschenken hilft es, im Vorfeld zu sprechen:
- Wieviel geben wir maximal aus?
- Schenken wir überhaupt?
- Wann werden die Geschenke ausgepackt?
Auch hier gibt es eine Situation, die vielen bekannt vorkommen dürfte: auf Kommando schnappt sich jeder sein Geschenk und reißt es auf. Nach 2 Minuten ist das Spektakel beendet und jeder ist mit seinem Geschenk beschäftigt. Magisch ist das nicht.
Lösung: auf die Geschenke keinen Namen schreiben. Der Schenkende übergibt das Geschenk persönlich an den Empfänger. Mit ein paar netten Worten. Der Beschenkte rätselt, was im Karton sein könnte und packt es schließlich aus. Dann zeigt der Beschenkte auf ein Geschenk und dieses wird dann dessen Empfänger übergeben…
Auf diese Weise lässt sich der schöne Moment besser genießen. Die Emotionen des schenkens und die Freude beim Auspacken bleibt länger erhalten. Vielleicht gewinnt Weihnachten damit dann doch an Magie.
Streit an Weihnachten vermeiden
Sprecht im Vorfeld über Erwartungen. Seid realistisch zu euch selbst. Versucht Probleme der letzten Jahre zu vermeiden. Klärt kritische Themen wie Geschenke und Speisen im Vorraus. Und vor allem: seid entspannt.
Frohe Weihnachten!
Also bei uns verlief Weihnachten ganz harmonisch. Aber vielleicht auch, weil wir keine kleine Kinder mehr haben.