Wir sind heute auf dem Nürnberg Volksfest. Was ist das? Was erwartet mich dort? Wie komme ich hin und wo kommt das Volksfest her? Interessante Hintergrundinfos zu einem wirklich schönen Fest in einer tollen Stadt. Los geht’s
Inhalt:
Bratwurst und Bier auf dem Volksfest in Nürnberg
Ein Umzug mit Bierwagen und Musikkapellen, ein Jahrmarkt mit Achterbahnen, Wasserbahnen und einem Riesenrad sowie Stände mit leckeren Nürnberger Bratwürsten und Brathähnchen – das ist das Nürnberger Volksfest. Nürnberg, das als eine der malerischsten Städte Bayerns gilt, feiert die Kultur der Region mit zwei jährlichen zweiwöchigen Volksfesten, einem Ende März und einem Ende August. Die Feste gehen auf das Jahr 1826 zurück, als die Einheimischen ein Fest zum Geburtstag von König Ludwig I. von Bayern organisierten. Während die heutige Veranstaltung die Kostüme, das Essen und das Kunsthandwerk von damals beibehält, fügt der neonbeleuchtete Jahrmarkt einen fabelhaften modernen Touch hinzu, der Besucher von nah und fern anlockt.
▶︎ Veranstaltungen in Nürnberg
Frühling in Nürnberg
Der März ist vorbei, der April ist da und der Frühling ist da. Und obwohl es in Nürnberg immer noch kühl ist und ein Schal um den Hals und Handschuhe um die Hände obligatorische Accessoires sind, fährt die Straßenbahn, die im Stadtteil Dutztendteich hält, trotzdem. Das Nürnberger Volksfest beginnt. Dieses Fest findet seit 1826 zweimal im Jahr statt, um den Herbst und den Frühling zu begrüßen, mit Achterbahnen, Horrorhäusern, Autoscootern, Shuttles… Und natürlich einem riesigen Riesenrad, der Hauptattraktion. Seit 60 Jahren wird alles am Seeufer hinter dem Dokuzentrum und dem Zeppelinfeld aufgebaut, genau an der Stelle, an der Hitler 1933 Nürnberg zur Kongressstadt des Dritten Reiches proklamierte.
Jahrmarktsmusik und der Geruch von gegrillten Würsten (die typische Nürnberger Bratwurst) umhüllen die Atmosphäre, und auf beiden Seiten gibt es einen Stand, an dem Bratkartoffeln, gegrillte Hähnchen oder Langos verkauft werden – eine ungarische Spezialität, die auf diesem Fest sehr beliebt ist und aus gebratenem Brotteig mit süßen oder herzhaften Beilagen besteht. Bier ist ein Muss, auch wenn es in diesem Jahr das einzige Produkt ist, das teurer geworden ist: 8,20 Euro pro Maß Krug. Das Fest zieht Tausende von Menschen jeden Alters an, bis es am 14. April mit einem großen Feuerwerk endet. Mädchen und Jungen, Jung und Alt, tragen stolz die typisch bayerische Tracht, die bei solchen Anlässen ein Muss ist.
Fahrgeschäfte beim Nürnberg Volksfest
Die Wilde Maus ist die älteste Achterbahn auf dem Festival. Es wurde vor hundert Jahren aus Holz gebaut, aber in den 1980er Jahren wurde es mit Stahl renoviert. In einem benachbarten Zelt bereitet sich eine Gruppe von Kindern auf ein Fahrgeschäft vor, das von unten betrachtet schwindelerregend ist. Nebenan scheint den Erwachsenen der steigende Preis für Fassbier nicht allzu viel auszumachen, denn sie leeren ständig Krüge.
Schrotflinten mit verbogenem Visier verfehlen unantastbare leere Dosen. Beim Bezahlen mit dem Volkfest-Taler, den gelben Wertmarken, die als Festivaleigene Währung dienen, gibt es zehn Prozent Rabatt. Das beleuchtete Riesenrad dreht sich immer noch, und die Musikkapellen der Stadt ziehen zu den Klängen von Trommeln, Trompeten, Klarinetten und Posaunen durch die Stadt, um die Eröffnung des Festivals zu feiern.
Geschichte
Das erste Nürnberger Volksfest wurde im Herbst 1826 zu Ehren König Ludwigs I. von Bayern im Peterheider Stadtteil Gleißhammer veranstaltet. Bereits im ersten Jahr standen ein großer Umzug, verschiedene Spiele (wie Sackhüpfen und Eierlauf) und ein Feuerwerk auf dem Programm. Im Jahr 1833 wurde Petherheide in Ludwigsfiel umbenannt, und das Fest wurde von diesem Jahr an bis 1842 ununterbrochen veranstaltet.
Im Jahr 1853 fand das Fest erneut in Ludwigsfeld statt. Als König Maximilian II. von Bayern 1855 zum ersten Mal Nürnberg besuchte, wurde das Fest zum ersten Mal auf dem Gelände des heutigen Nürnberger Stadtparks abgehalten. Anlässlich dieses Besuchs wurde der Park (früher Judenbühl genannt) in Maxfeld umbenannt. Es folgten 16 Jahre, in denen das Fest nicht stattfand, aber 1872 wurde die Tradition wieder aufgenommen. Von 1872 bis 1885 fand das Fest in Verbindung mit dem Sedantag in Maxfeld statt, ab 1885 auf dem Plärrerplatz und ab 1887 wieder auf dem Ludwigfeldplatz. 1898 fand in Nürnberg die erste Filmvorführung im Rahmen dieses Volksfestes statt. Weitere Attraktionen waren Auftritte von Chören und Turnern, Ballonfahrten und Fallschirmsprünge.
Während des Ersten Weltkriegs fand das Fest nicht statt. Ab 1919 fand es auf der Deutschherrnwiese in der Nähe der Pegnitz statt, und im selben Jahr wurde es zum zweiten Mal sowohl im Herbst als auch im Frühjahr ausgetragen. Im Jahr 1925 zog das Unternehmen in die Fürther Straße um, auf ein Grundstück, auf dem später die Katalogfirma Quelle ihr Gebäude errichtete. In den Jahren 1940 und 1941 fand das beliebte Fest wieder auf der Deutschherrnwiese statt, bevor es wegen des Krieges eingestellt wurde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Festival wiederaufgenommen. Von 1947 bis 1952 fand sie wieder in der Fürther Straße statt, bis sie 1953 zum ersten Mal auf dem Messegelände am Dutzendteich abgehalten wurde.
Wirtschaftliche Bedeutung
Das Nürnberg Volksfest dauert 16 Tage im Frühjahr und 17 Tage im Herbst. Nach Angaben der Veranstalter erreichte die Zahl der Besucher im Herbst 20073 und im Herbst 2010 jeweils 1,6 Millionen und im Frühjahr 2010 1,9 Millionen Besucher. Nach Angaben der Organisatoren erreichte sie im Frühjahr desselben Jahres 1,9 Mio. Im Frühjahr 2007 fanden rund 2.000 Menschen in den 169 Geschäften auf dem Gelände Arbeit.
▶︎ Lese auch: 9 Fakten – wie guter Schlaf dein Leben verbessert
0 Kommentare