Eine Gefahr für Kinder und Jugendliche. Knapp zwei Drittel der unter 18 Jährigen sind betroffen. Immer häufiger greifen Kinder und Jugendliche zu Energy-Drinks.
Die bunten Dosen und der süße Geschmack scheinen fast magisch anzuziehen. Doch wusstest du, dass knapp zwei Drittel aller Jugendlichen regelmäßig solche Getränke konsumieren? Das ist alarmierend, denn die Risiken sind erheblich. Warum Energy-Drinks so beliebt sind, welche Auswirkungen sie auf den Körper haben kann und wie du gesundere Alternativen findest, erfährst du in diesem Artikel.
Warum greifen Jugendliche zu Energy-Drinks?
Der Konsum von Energy-Drinks hat in den letzten Jahren stark zugenommen, besonders bei jungen Menschen. Doch warum sind diese koffeinhaltigen Getränke so beliebt?
1. Attraktives Marketing
Energy-Drink-Hersteller wissen genau, wie sie junge Menschen ansprechen können. Auffällige Werbung, coole Designs und Kooperationen mit Sport- und Musik-Events zielen direkt auf Jugendliche ab. Viele Marken arbeiten mit bekannten Influencern zusammen, die die Getränke in sozialen Netzwerken präsentieren. Das weckt den Eindruck, dass Energy-Drinks ein Lifestyle-Produkt sind, das Spaß und Abenteuer symbolisiert.
2. Leistungsdruck und Stress
Ob Schule, Hobbys oder soziale Verpflichtungen – viele Jugendliche stehen unter Dauerstress. Energy-Drinks versprechen einen schnellen Energieschub, der die Konzentration steigert und Müdigkeit vertreibt. Besonders vor Prüfungen oder langen Nächten wird daher oft zu den Dosen gegriffen.
▶ Wie du Stress effektiv abbauen kannst, zeigen wir dir in unserem Artikel Stressbewältigung für Jugendliche.
3. Der Geschmack
Ein weiterer Grund für den Erfolg der Energy Drinks ist der Geschmack. Viele der Getränke sind extrem süß und enthalten Aromen, die an Fruchtgummis oder Limonade erinnern. Diese Kombination spricht besonders junge Menschen an, die auf der Suche nach abwechslungsreichen Erfrischungen sind.
Die gesundheitlichen Risiken von Energy-Drinks
Auch wenn Energy-Drinks harmlos wirken, bergen sie erhebliche gesundheitliche Gefahren, besonders für Kinder und Jugendliche.
1. Herz-Kreislauf-Probleme
Die meisten Energy-Drinks enthalten große Mengen Koffein und Zucker. Die gesetzlichen Grenzwerte werden eingehalten. Schon eine Dose kann den empfohlenen Tagesbedarf an Koffein für Jugendliche decken. Trinken Kinder und Jugendliche mehrere Dosen am Tag, dann kann dies den Blutdruck erhöhen, den Herzschlag beschleunigen und zu Herzrhythmusstörungen führen. In extremen Fällen können solche Symptome gefährlich werden.
2. Psychische Auswirkungen
Studien¹ haben gezeigt, dass der Konsum von Energy-Drinks mit Angstzuständen, Schlafstörungen und sogar Depressionen in Verbindung steht. Viele Jugendliche fühlen sich nach dem anfänglichen Energieschub unruhig und gereizt. Langfristig kann dies das psychische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.
„Zu den weiteren gesundheitlichen Auswirkungen, die im aktualisierten Bericht festgestellt wurden, gehörten ein erhöhtes Selbstmordrisiko, psychische Belastung, Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, depressives und panisches Verhalten, allergische Erkrankungen, Insulinresistenz, Zahnkaries und erosiver Zahnverschleiß“
schrieben die Forscher in dem Bericht. Diese Analyse untermauert die wachsenden Hinweise darauf, dass der Konsum von Energy-Drinks bei Kindern und Jugendlichen zahlreiche negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben kann. Um die Kausalzusammenhänge besser zu verstehen, sind – wo möglich und ethisch vertretbar – weitere Längsschnittstudien erforderlich.
Bei der Entwicklung von Regulierungspolitiken und Verkaufsbeschränkungen für diese Altersgruppe sollte das Vorsorgeprinzip eine zentrale Rolle spielen. Es sollte immer die Gefahr für Kinder und Jugendliche abgewendet werden.
▶ Erfahre mehr über die Bedeutung von ausreichend Schlaf im Artikel Schlafgewohnheiten verbessern.
3. Übergewicht und Diabetes
Die Kombination aus Zucker und Koffein belastet nicht nur das Herz, sondern auch den Stoffwechsel. Regelmäßiger Konsum kann zu Übergewicht und einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes führen. Für die Zähne ist die hohe Zuckerdosis ebenfalls schädlich.
4. Abhängigkeit
Energy-Drinks können süchtig machen. Die enthaltenen Inhaltsstoffe, insbesondere Koffein, lösen eine Art Gewöhnungseffekt aus. Jugendliche, die regelmäßig Energy-Drinks konsumieren, brauchen immer größere Mengen, um denselben Effekt zu erzielen.
Langfristige Auswirkungen
Während die kurzfristigen Effekte wie Nervosität oder Herzklopfen schnell spürbar sind, zeigen sich die langfristigen Schäden oft erst Jahre später. Übermäßiger Konsum von Energy-Drinks kann die Entwicklung des Herzens und des Gehirns bei Jugendlichen negativ beeinflussen. Hinzu kommt das Risiko, dass ungesunde Konsumgewohnheiten auch im Erwachsenenalter beibehalten werden.
Die Dosis ist entscheidend
Energy Drinks sind nicht automatisch eine Gefahr für Kinder und Jugendliche. Die Inhaltsstoffe entsprechen den zugelassenen Grenzwerten aber: die Dosis macht das Gift. Kinder und Jugendliche sollten laut den Richtlinien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) höchstens drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht täglich zu sich nehmen. Zum Vergleich: Eine handelsübliche 250-ml-Dose eines Energy-Drinks enthält durchschnittlich 80 Milligramm Koffein.
Ein Teenager mit einem Körpergewicht von 50 Kilogramm überschreitet bereits mit dem Konsum von zwei Dosen den empfohlenen Grenzwert. Der regelmäßige oder übermäßige Verzehr dieser koffeinhaltigen Süßgetränke kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, darunter Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und dauerhafte Schäden am Herzmuskel.
Alternativen zu Energy-Drinks
Energy Drinks können eine Gefahr für Kinder und Jugendliche sein. Es gibt zahlreiche gesunde Alternativen, die Energie spenden und gleichzeitig den Körper unterstützen. Hier sind einige Vorschläge:
- Wasser mit Zitrone oder Minze: Erfrischt und liefert wichtige Vitamine.
- Grüner Tee: Enthält Koffein, aber in moderaten Mengen und kombiniert mit gesunden Antioxidantien.
- Smoothies aus frischen Früchten
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